Die Steinlaus im Pschyrembel

Hier finden Sie alle bisher im Pschyrembel erschienen Texte zur Steinlaus

Steinlaustext 261. Auflage

Diogenes, 1983

Motiv der 261. Auflage. Quelle: Loriot: Möpse und Menschen. Eine Art Biographie. Zürich: Diogenes, 1983

Stein|laus:   (engl.) stone louse; syn. Petrophaga lorioti; kleinstes einheim. Nagetier (Größe 0,3–3 mm; s. Abb.) aus der Fam. der Lapivora; Erstbeschreibung 1983, tatsächl. eines der ältesten erdgeschichtl. Organismen (fossile Funde); vermutl. urgeschichtl. Einschleppung auf die Erde durch Meteoriteneinschläge; Nachw. von St. (Petrophaga lorioti marsiae) in Mars-Bodenproben; Verbreitung: v. a. in Gebirgen, Wüsten, Großstädten; weltweite Zunahme durch globale Erwärmung wird diskutiert; u. a. als Kommensale (s. Kommensalismus) in verschiedenen menschl. Organen; Ernährung: 1.  Gemeine St. (Petrophaga lorioti communis): in freier Natur v. a. von Silikaten; 2.  Subspecies Nieren-St. (Petrophaga lorioti nephrotica), Blasen-St. (Petrophaga lorioti vesicae), Gallen-St. (Petrophaga lorioti cholerica): von Kalk-, Bilirubin- od. Cholesterol-Konkrementen*; Berichte von St. in wissenschaftl. Bibliotheken (Papierfraß) u. Steinobst lassen Nahrungsspezialisierung vermuten (vgl. Akzeleration). Übertragung: durch Nahrungsaufnahme, Speichel (sog. stone louse kissing disease nach ICD-10), Einatmen von Steinstäuben; Sympt. bei St.-Befall: Euphorie* mit typ. Mimik (Kontraktion des Musculus* risorius u. Musculus* orbicularis oculi); allg. Wohlbefinden (vermutl. Stimulation der Endorphin*-Sekretion durch St.-Stoffwechselprodukte); klin. Bedeutung: 1.  (therap.) Anw. von St.-Stoffwechselprodukten als homöopath. Konstitutionsmittel (Petrophaga LM6) u. Antidepressivum*; Lausotoxin-Injektion in Gesichtsmuskeln (begünstigt Entstehung von Lachfalten); intrakorporale Petrophagen-Lithotripsie* (Abk. IPL) mit experimentell ausgehungerten Nieren-St.; nichtinvasive Zahnsteinentfernung; 2.  (präventiv) Reduktion von Plaques bei Arteriosklerose* zur Erweiterung des präventiven Maßnahmenspektrums z. B. bei zerebraler u. peripherer arterieller Durchblutungsstörung od. koronarer Herzkrankheit*; allg. verbesserte Konstitution durch Ernährung mit St.; Abrechnung als individuelle Gesundheitsleistung* (Abk. IGeL) mögl.; weitere Anw.: Die Bedingungen für die seit 1.3.2007 erhältliche Feinstaub*-Plakette können durch den Einsatz von auf Feinstaub spezialisierten St. in Kombination mit Filtern erfüllt werden.

Steinlaustext 260. Auflage

Steinlaus: (engl) stone louse; syn. Petrophaga lorioti; kleinstes einheimisches Nagetier (Größe 0,3-3 mm) aus der Familie der Lapivora mit den Subspecies Nierensteinlaus (Petrophaga lorioti nephrotica), Blasensteinlaus (Petrophaga lorioti vesicae), Gallensteinlaus (Petrophaga lorioti cholerica), Großhirnrindensteinlaus (Petrophaga lorioti neurotica gigantissima) u. gemeine St. (Petrophaga lorioti communalis); Erstbeschreibung 1983;
ernährt sich in der freien Natur von Silikaten, im menschl. Körper auch von Kalk-, Bilirubin- od. Cholesterol-Konkrementen; bei Befall des Menschen treten folgende Symptome auf: Euphorie und typische Mimik (bedingt durch Kontraktion des Musculus* risorius und Musculus* levator anguli oris). Als Ursache werden Stoffwechselprodukte der St., die die Endorphin*-Aussschüttung stimulieren, diskutiert.
Eine Therapie der Steinlaus-Infektion ist nicht notwendig; Studien weisen auf kardioprotektive Effekte des Steinlausbefalls hin. Aus sozioökonomischen Gründen war eine therapeutische Steinlausexposition der Bevölkerung geplant, die allerdings an der mangelnden Kultivierbarkeit des eigenwilligen Nagers scheiterte. Die weitere Erforschung des Steinlausphänomens ist ungewiss, da im Rahmen des GKV*-Modernisierungsgesetzes alle Diagnose- u. Therapiemaßnahmen bei Steinlausbefall aus dem Leistungskatalog entfernt wurden.

Steinlaustext 259. Auflage

Motiv der 259. Auflage

Motiv der 259. Auflage

Steinlaus: (engl.) stone louse; syn. Petrophaga lorioti; kleinstes einheimisches Nagetier (Größe 0,3-3 mm) aus der Familie der Lapivora mit den Subspecies Nierensteinlaus (Petrophaga lorioti nephrotica), Blasensteinlaus (Petrophaga lorioti vesicae), Gallensteinlaus (Petrophaga lorioti cholerica), Großhirnrindensteinlaus (Petrophaga lorioti neurotica gigantissima) u. gemeine St. (Petrophaga lorioti commnunalis); Erstbeschreibung 1983; Vork.: versch. menschl. Organe, großstädtische Steinwüsten; Nachw.: histol. äußerst schwierig; evtl. molekulargenet. nach Polymerase*-Kettenreaktion. V. a. in Städten haben nitrose Gase* die St. aus ihrer ökolog. Nische fast völlig verdrängt. Vemutl. hemmt das im Abgas enthaltene Stickstoffmonoxid* das sexuelle Appetenzverhalten der St., saurer Regen schädigt ihre sensiblen Fresswerkzeuge. Zur Erforschung des komplizierten Fortpflanzungszyklus seltener Steinlausarten wird experimentell versucht, diese durch Klonierung* zu vermehren sowie deren Genom in einer Genbibliothek* der Nachwelt zu hinterlassen.

Steinlaustext 258. Auflage

Motiv aus der 258. Auflage

Motiv aus der 258. Auflage

Steinlaus: syn. Petrophaga lorioti; zur Familie der Lapivora gehörende einheimische Nagetiergattung (Klassifizierung umstritten) mit zahlreichen Species. Seit dem ersten Auftreten (1983; 255. Auflage dieses Werkes) u. den Anfängen der Petrophagologie wird die St. nun vorwiegend dem großstadtarchitektonischen Biotop* zugeordnet u. das med. Interesse beschränkt sich auf die Nieren-St. (Petrophaga nephrotica), Blasen-St. (Petrophaga vesicae), Gallen-St. (Petrophaga cholerica). Das Ausbleiben von Beobachtungen nach 1989 (256. Auflage dieses Werkes) scheint einerseits die Theorie zu bestätigen, nach der die St. den Fall der Berliner Mauer nicht nur ausgelöst [113], sondern dadurch auch zugleich zur Vernichtung ihrer Existenzgrundlage beigetragen habe. Da jedoch gerade gefährdete u. umstrittene Existenzen wie die der St. erfahrungsgemäß eine bes. starke Überlebenskraft i. R. der natürl. Auslese beweisen, war die Folgerung, die St. sei dem Artensterben zum Opfer gefallen u. ihre Stelle im Alphabet dieses Werkes werde vakant bleiben, von Anfang an von zweifelhafter Schlüssigkeit. Tatsächlich ist eine Species der St., unter Aussparung der Großbaustelle Berlin, 1996 in einer bayerischen Klinik aufgetreten u. als Petrophaga hospitalis Cranacensis beschrieben [114] – allerdings nicht, wie der Name vermuten ließe, in der Inneren Abteilung, sondern, umweltfreundlich domestiziert, i. R. von Bauarbeiten.

Steinlaustext 256. Auflage

256. Auflage

256. Auflage

Steinlaus: syn. Petrophaga lorioti; zur Familie der Lapivora gehörige einheimische Nagetiergattung mit zahlreichen Spezies. Seit ihrer Erstbeschreibung (1983) ist die St. – u. a. infolge der noch immer offenen Frage ihrer realen Existenz – Gegenstand intensiver Forschung in- u. ausländischer Arbeitsgruppen. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen Fragen des therapeutischen Einsatzes bestimmter Subspezies (Gallen-St., Zahn-St. u. v. a.), eine mögliche Verwendung zur architektonischen Umgestaltung von Großstädten (s. Biotop), evtl. auch von Großhirnen (Rindenarchitektonik*). Wenngleich nachhaltige Erfolge der St.-Forschung im Bereich der Ökologie* noch ausstehen, sind positive Effekte auf die Befindlichkeit der Forschenden vielfach beschrieben. Die Petrophagologie selbst hat insofern wohl gesicherte therapeutische Funktionen; vgl. Heilverfahren, alternative (4.).

Steinlaustext 255. Auflage

255. Auflage

255. Auflage

Steinlaus f: syn. Petrophaga lorioti; zur Familie der Lapivoren gehöriges einheimisches Nagetier (♂♂ 0,2-0,3 mm; ♀♀ 0,3-0,4 mm, gravide ♀♀ etwas größer), dessen Existenz erst in jüngster Zeit (1983) dokumentiert werden konnte (s. Abb.). Während die gemeine St. nur selten beobachtet wird. sind einzelne humanpathogene Vertreter der Gattung von zunehmendem med. lnteresse: Nieren-St. (P. nephrotica), Blasen-St. (P. vesicae), Gallen-St. (P. cholerica), neuerdings auch Speichel-St. (P. salivatoria). deren (ätiologische?) Rolle bei Uro-, Chole- und Sialolithiasis noch der Klärung bedarf. Ein therap. Einsatz der St. kommt nach heutigem Wissen eher nicht in Frage; vgl. Chemolitholyse. Lithotripsie.

9 Antworten zu “Die Steinlaus im Pschyrembel

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  2. lieser ute

    Die Steinlaus ist eine wichtige „Medizin“!!
    Für die Spezies „Mensch“ hat sie, wenn man sich „intensiv“ mit ihr beschäftigt, einen gesundheitsfördernden Wert. Das heißt: Man wird zum Schmunzeln, Grinsen oder sogar LACHEN animiert . Bekanntlicherweise hat dies eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus und damit auf die Gesundheit.
    Es wäre zu überlegen, ob man nicht Steinlausfarmen anlegen könnte, damit diese hilfreiche und „natürliche “ Medizin in spezieller Darreichungform ( möglich wären kleine durchsichtige Behältnisse mit den der Steinlaus angemessenen Lebensbedingungen) sofort an den Endverbraucher weitergegeben werden könnte. Abzuklären sei natürlich noch, ob Kassenpatienten solch eine „positiv-stimulierende“ Medikation als „Tagespfichtmedikament“ erhalten sollten. Privatversicherte benötigen es nicht sooo richtig, denn Ersteren ist das Lachen schon eher vergangen.

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  8. Hubertus Heinrich

    MIR GEHEN LICHTER AUF — GENIAL !!!!!

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